Psychotherapie (nach Heilpraktikergesetz)
In unserer Praxis bieten wir Psychotherapie zumeist in Form von Verhaltenstherapie an.
Die Verhaltenstherapie stützt sich auf fünf große Prinzipien.
Prinzip 1: Verhaltenstherapie ist lösungsorientiert
Die Behandlung setzt in der Regel an der gegenwärtig bestehenden Problematik an. Das therapeutische Vorgehen wird genau auf die jeweilige Thematik des Patienten zugeschnitten, so dass für verschiedene Themenbereiche in der Regel auch verschiedene Verfahren, und diese in individualisierter Form, angewendet werden. Über die Lösung des aktuell bestehenden Problems hinaus wird eine Erhöhung der allgemeinen Problemlösefähigkeit angestrebt. Dies kann indirekt durch Transparentmachen des therapeutischen Vorgehens und die Vermittlung neuer Erfahrungen oder direkt durch gezielte Problemlösetrainings und –strategien erfolgen.
Prinzip 2: Verhaltenstherapie ist zielorientiert
Die Identifikation des Problems sowie die gemeinsame Festlegung des Therapieziels durch Therapeut und Patient sind integrativer Bestandteil der Verhaltenstherapie. Das Problem stellt den Ansatzpunkt der Therapie dar. Die Lösung des Problems wird dementsprechend als Erreichen des angestrebten Ziels und damit als hinreichender Grund für die Beendigung der Therapie angesehen.
Im Idealfall verhindert die explizite Vereinbarung der Therapieziele das Verfolgen unterschiedlicher Ziele durch Therapeut und Patient oder den Fortbestand unrealistischer Erwartungen.
Prinzip 3: Verhaltenstherapie ist handlungsorientiert
Die Verhaltenstherapie setzt eine aktive Beteiligung des Patienten voraus. Bloße Einsicht ist keine hinreichende Bedingung für die Veränderung „eingefahrener“ Verhaltensweisen. Die Verhaltenstherapie erschöpft sich daher nicht in Diskussion und Reflektion von Problemen, sondern motiviert den Patienten zum aktiven Erproben von neuen Verhaltens- bzw. Erlebensweisen und Problemlösestrategien.
Prinzip 4: Verhaltenstherapie ist transparent
Verhaltenstherapie setzt auf den aktiven Patienten. Das Geben eines plausiblen Erklärungsmodells für die vorliegende Störung und das verständliche und transparente Erklären aller Aspekte des therapeutischen Vorgehens sind Bestandteile der Verhaltenstherapie, die zu einer erhöhten Akzeptanz der Therapiemaßnahmen sowie zur Prophylaxe von Rückfällen beitragen. Transparenz erhöht die Compliance, das Verständnis der Patienten für den therapeutischen Prozess und seine Kooperationsbereitschaft.
Auf diese Weise können die erworbenen Fertigkeiten bei zukünftigen Schwierigkeiten besser bzw. ohne erneute therapeutische Hilfe eingesetzt werden.
Prinzip 5: Verhaltenstherapie soll „Hilfe zur Selbsthilfe“ sein
Über die Verbesserung der allgemeinen Problemlösefähigkeit und über das transparente Ableiten des therapeutischen Vorgehens aus einem Störungsmodell werden dem Patienten generelle Fertigkeiten zur selbstständigen Analyse und Bewältigung zukünftiger Probleme vermittelt. Somit erhöht die Verhaltenstherapie das Selbsthilfepotenzial des Patienten und kann dadurch Rückfällen oder der Entwicklung ähnlich gearteter neuer Probleme vorbeugen.
(nach Margraf, J. (2009). Hintergründe und Entwicklung. In J. Margraf und S. Schneider (Hrsg.) Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen. Heidelberg: Springer.)